Trau­er­be­glei­tung

Hier fin­den Sie Infor­ma­tio­nen zu fol­gen­den The­men:
Mög­li­che Trau­er-Reak­tio­nen eines Men­schen
Pha­sen des Trau­er-Erle­bens
Nor­ma­le und Kom­pli­zier­te Trau­er
Not­wen­dig­keit pro­fes­sio­nel­ler Unter­stüt­zung
Ele­men­te der Trau­er­be­glei­tung
Ver­lust und Trau­er
Das Gefühl eines schwe­ren Ver­lus­tes und der üb

 

eraus gro­ße Schmerz, der durch den Tod eines wich­ti­gen Men­schen ent­steht, stel­len eine enor­me Her­aus­for­de­rung und oft eine emo­tio­na­le Grenz­erfah­rung für Hin­ter­blie­be­ne dar. Es erfor­dert umfas­sen­de inne­re Ver­ar­bei­tungs- und Trau­er­pro­zes­se, um sich selbst sta­bil und im All­tag „funk­ti­ons­fä­hig“ zu erhal­ten. Wie­der einen eige­nen Sinn im Leben zu fin­den, und eige­ne Zie­le und Wün­sche zu ent­wi­ckeln braucht Zeit.

 

Aber auch ande­re ein­schnei­den­de Lebens­er­eig­nis­se kön­nen Kri­sen und Trau­er­re­ak­tio­nen aus­lö­sen, wie etwa chro­ni­sche oder unheil­ba­re Erkran­kun­gen, Ver­las­sen­wer­den von Lebens­part­ne­rIn­nen, Ver­lust des Arbeits­plat­zes uvm.

 

Mög­li­che Trau­er­re­ak­tio­nen – Wie kann sich Trau­er zei­gen?
Grund­sätz­lich ist Trau­er ein natür­li­cher, aber tief­grei­fen­der Pro­zess, der jedoch auf emo­tio­na­ler, sozia­ler, kör­per­li­cher und kogni­ti­ver Ebe­ne sicht­ba­re Aus­wir­kun­gen zei­gen kann:

 

Wel­che Gefüh­le kön­nen vorkommen?

 

Ärger, Wut, Angst, Ver­zweif­lung oder Schuld­emp­fin­den,
Gefüh­le tie­fer Trau­rig­keit, Sehn­sucht und Ein­sam­keit,
Antriebs- und Ener­gie­lo­sig­keit, depres­si­ve Ver­stim­mun­gen, inne­re Unru­he, aber auch:
emp­fun­de­ne Erleich­te­rung – neben der Trau­er – um den oder das Ver­lo­re­ne (z.B. bei vor­an­ge­gan­ge­ner schwie­ri­ger, belas­ten­der Lei­dens­zeit)
Wie kann sich der sozia­le Kon­takt zu Ande­ren entwickeln?

 

Ent­wick­lung eines aus­ge­präg­ten Bedürf­nis­ses nach gesell­schaft­li­chem und sozia­lem Rück­zug (Abnei­gung gegen­über außer­häu­si­gen Akti­vi­tä­ten und Kon­tak­ten mit ande­ren Men­schen)
Was kann der Kör­per reagieren?

 

Ent­ste­hung viel­fäl­ti­ger kör­per­li­cher, oft psy­cho­so­ma­ti­scher Beschwer­den (z.B. Immun­stö­run­gen, Herz­be­schwer­den, Appe­tit­man­gel, Unru­he oder Schlaf­stö­run­gen)
Wie kann sich die geis­ti­ge, kogni­ti­ve Ebe­ne verändern?

 

Vor­kom­men von Kon­zen­tra­ti­ons- und Gedächt­nis­pro­ble­men, zeit­wei­ser Ver­wirrt­heit, Iden­ti­täts­stö­run­gen, Ver­ken­nun­gen, an Hal­lu­zi­na­tio­nen gren­zen­den Wahr­neh­mun­gen etc.
Trau­er-Pha­sen
Das Gefühl der Trau­er bleibt nicht sta­tisch, son­dern ver­än­dert sich im Lau­fe der Zeit. Trau­er kann schwä­cher wer­den, und/ oder ande­re For­men anneh­men. Sie ver­schwin­det aller­dings meist nicht voll­stän­dig. Idea­ler­wei­se inte­griert sich eine Ver­lust- und Trauer­er­fah­rung im Lau­fe der Zeit mög­lichst voll­stän­dig in die per­sön­li­che Bio­gra­phie eines Menschen.

 

Dazu gibt es in der Lite­ra­tur ver­schie­de­ne Ver­ar­bei­tungs-Model­le, so bspw. nach Küb­ler-Ross (1969), nach Kast (1982), nach Wor­den (1989), nach Can­a­ka­kis (2002) oder nach Sme­ding (2005), die ver­su­chen, das intra­psy­chi­sche Gesche­hen der Trau­er­ar­beit – aus jeweils ver­schie­de­nen Blick­win­keln – zu beschreiben.

 

Bestimm­te Ele­men­te fin­den sich – in Pha­sen zusam­men­ge­fasst – in allen Model­len wieder:

 

Schock, Nicht-wahr­ha­ben-wol­len, Nicht-glau­ben-kön­nen,
Star­ke Emo­tio­nen wie Wut, Trau­er, Erleich­te­rung, Sehn­sucht, Schmerz, Freu­de, Schuld­ge­füh­le
Suchen nach dem Ver­lo­re­nen, nach sich selbst, Schrit­te der inne­ren Tren­nung, Abschied neh­men
Akzep­tanz des Ver­lus­tes, Schrit­te in ein Leben ohne den Ver­stor­be­nen, Neu­ori­en­tie­rung
Pha­sen­mo­del­le kön­nen in einer Zeit der schein­bar unüber­sicht­lich end­lo­sen Trau­er der Ori­en­tie­rung dienen.

 

Den­noch lässt sich – gleich wel­chem Modell man folgt – der Ablauf von Trau­er­pha­sen nicht gene­ra­li­sie­ren. Die Rei­hen­fol­ge inne­rer Ver­ar­bei­tung ver­läuft immer indi­vi­du­ell, teils in unab­läs­sig wech­seln­den „Mini-Pha­sen“.

 

Nor­ma­le und Kom­pli­zier­te Trau­er
Trotz aller Nor­ma­li­tät ist Trau­er ist schmerz­haf­te, har­te Arbeit. Je nach Umstän­den kann die­ser an sich nor­ma­le Pro­zess auch durch­aus trau­ma­ti­schen Cha­rak­ter bekom­men. So erschwe­ren Todes­fäl­le in Zusam­men­hang mit Gewalt­ver­bre­chen oder Sui­zi­den mit erhöh­ter Wahr­schein­lich­keit die Trau­er­ver­ar­bei­tung. Dane­ben neh­men auch bereits erlit­te­ne Ver­lus­te, Schick­sals­schlä­ge oder Trau­ma­ta gro­ßen Ein­fluß auf Ver­lauf und Aus­maß der Trau­er-Reak­tio­nen eines Menschen.

 

Hat­te man hin­sicht­lich des übli­chen Zeit­rau­mes von Trau­er in frü­he­ren Zei­ten sehr klar begrenz­te und rigi­de Vor­stel­lun­gen von eini­gen Mona­ten, so hat sich die­ser Zeit­raum inzwi­schen – ohne all­zu fest­ge­legt zu sein – auf eini­ge Jah­re ausgedehnt.

 

Die Gren­zen zwi­schen nor­ma­ler und kom­pli­zier­ter Trau­er sind grund­sätz­lich flie­ßend. Von einem erschwer­ten oder kom­pli­zier­ten Trau­er­ver­lauf spricht man dann, wenn nor­ma­le Trau­er­re­ak­tio­nen dau­er­haft bestehen blei­ben, sich inten­si­vie­ren oder als gra­vie­ren­de kör­per­li­che Beschwer­den zei­gen. Dau­er, Inten­si­tät und qua­li­ta­ti­ve Aus­prä­gung von Beschwer­den und Beein­träch­ti­gun­gen sind hier ausschlaggebend.

 

Wann pro­fes­sio­nel­le Trau­er­be­glei­tung?
Auch ver­ständ­nis­vol­le, unter­stüt­zen­de Freun­dIn­nen, Ver­wand­te, Nach­ba­rIn­nen und Kol­le­gIn­nen kön­nen nach eini­ger Zeit oft nicht mehr unein­ge­schränkt zur Ver­fü­gung ste­hen, weil sich bei ihnen das eige­ne Leben und des­sen Ver­pflich­tun­gen mel­den. Dar­über hin­aus gibt es nicht in jedem Fall unter­stüt­zen­de Fami­li­en oder Freundeskreise.

 

Mit der Trau­er aber allein zurecht­zu­kom­men ist nicht einfach.

 

Des­halb kann es gut und wich­tig sein, sich auf die­sem Weg eine Wei­le beglei­ten zu las­sen.
Inten­si­ves Trau­er-Erle­ben kann dar­über hin­aus auch zu dau­er­haf­ten Schwie­rig­kei­ten und Ein­schrän­kun­gen im emo­tio­na­len, kör­per­li­chen, sozia­len oder kogni­ti­ven Bereich – bis hin zur Kom­pli­zier­ten Trau­er – füh­ren. Freun­de und Fami­li­en­anghö­ri­ge kön­nen sich dann auch über­for­dert und hilf­los fühlen.

 

Dann ist es beson­ders sinn­voll, pro­fes­sio­nel­le Unter­stüt­zung in Anspruch zu neh­men.
Ele­men­te der Trau­er­be­glei­tung – Wie kann die Arbeit aus­se­hen?
Auch pro­fes­sio­nel­le Trau­er­be­glei­tung kann die emp­fun­de­ne Trau­er nicht ein­fach been­den oder von einem Men­schen nehmen.

 

Mög­lich ist aber, die schein­ba­re End­lo­sig­keit der Trauer­emp­fin­dung gemein­sam in über­schau­ba­re Schrit­te der Ver­än­de­rung zu glie­dern. Hel­fen kann, eine wert­schät­zen­de Rück­schau zu hal­ten – sowie dabei zu unter­stüt­zen, den Ver­lust zu rea­li­sie­ren und zu akzep­tie­ren. Es kann stär­ken und sta­bi­li­sie­ren, Abstand und klei­ne Aus­zei­ten von den Belas­tun­gen der Trau­er zu schaf­fen, um „Luft“ zu holen, und wie­der mehr Kraft für das Leben und All­tag zu haben. Und zu gege­be­ner Zeit kann es wie­der wich­tig wer­den, Zukunfts­per­spek­ti­ven zu ent­wi­ckeln und neue, wie­der eige­ne Wege auszuprobieren.

 

Dabei nut­ze ich hauptsächlich:

 

kli­en­ten­zen­trier­tes Gespräch,
indi­vi­du­el­le Ritua­le,
ima­gi­na­ti­ve Ele­men­te,
krea­ti­ve Metho­den und
Ele­men­te des ROMPC® und TRIMB®